Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

Anlage 7 - Grundlegende Sicherheitsausbildung für Decksleute

Inhalte von Lehrgängen über die grundlegende Sicherheitsausbildung

Der Lehrgang vermittelt die nachstehend genannten theoretischen und praktischen Inhalte. Das geschieht durch eine enge Verzahnung von Praxis und Theorie, die das Erreichen der notwendigen Handlungskompetenz sicherstellt. Die Dauer des Lehrgangs sollte mindestens drei Tage betragen, darf diese Dauer aber auch nicht erheblich überschreiten.

I. Verwendung der Rettungsmittel gegen das Ertrinken

Zeitrahmen: ca. 6 Stunden

  1. Rettungsmittel an Bord eines Fahrzeugs

    Inhalte: Zusammenfassende Darstellung möglicher Rettungsmittel an Bord und ihrer Funktion

  2. Gefahren nach einem Sturz ins Wasser

    Inhalte: Gefahren der Strömung, der Wassertemperatur und des Schiffsverkehrs beim Überbordgehen; Gefahr der Unterkühlung; Gefahr des Kälteschocks; Probleme bei der Rettung aus dem Wasser; Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Unterkühlung

  3. Rettungsweste

    Inhalte: Aufbau und Funktion der Rettungsweste, Prüfung auf Einsatzbereitschaft; korrektes Anlegen der Rettungsweste

    Art der Vermittlung: Praktische Unterweisung mit Auseinanderfalten und anschließendem Zusammenlegen der Rettungsweste; zudem möglichst mit Auslösung der Rettungsweste im Wasser

II. Die besondere Arbeitsumgebung an Bord eines Fahrzeugs

Zeitrahmen: ca. 3 Stunden

  1. Sicheres Bewegen an Bord eines Fahrzeugs

    Inhalte: Persönliche Schutzausrüstung: Auswahl des korrekten Sicherheitsschuhs, Benutzung steiler Treppen/Leitern, Umgang mit den beengten räumlichen Verhältnissen an Bord, Gefahren beim Begehen von Gangborden, Gefahren beim Betreten von abgeschlossenen Bereichen (z. B. Wallgängen), Gefahren sich bewegender Teile (z. B. in Maschinen, Steuerhaus oder Radarantenne)

  2. Umgang mit Notsituationen an Bord eines Fahrzeugs

    Inhalte: Lesen und Umsetzung der Sicherheitsrolle des Schiffes; Rettungswege an Bord; Umgang mit den beengten Verhältnissen an Bord beim Retten und Bergen; Verhalten bei personellen Ausfällen: Notmaßnahmen der Schiffsführung; Absetzen von Notrufen und sonstige Kommunikation in Notfällen unter Verwendung der unten aufgeführten Standardredewendungen auf Englisch

  3. Arbeiten mit Tauen und Drähten

    Inhalte: Gefahren beim Festmachen und beim Umgang mit Winden, Persönliche Schutzausrüstung: Auswahl des korrekten Handschuhs

    Art der Vermittlung: Praktischer Umgang mit Tauen oder Drähten

III. Brandbekämpfung an Bord eines Fahrzeugs

Zeitrahmen: ca. 3 Stunden

  1. Einrichtungen zur Brandbekämpfung an Bord eines Fahrzeugs

    Inhalte: Darstellung der Einrichtungen zur Brandbekämpfung an Bord eines Fahrzeugs und deren Einsatzbereiche

  2. Umgang mit tragbaren Feuerlöschern

    Inhalte: Einsatz von Feuerlöschern zur lokalen Brandbekämpfung

IV. Gefahren an Bord durch Lärm

Zeitrahmen: ca. 2 Stunden

  1. Lärmquellen an Bord eines Fahrzeugs

    Inhalte: Darstellung der Lärmquellen an Bord eines Fahrzeugs und deren Lautstärke

  2. Gefahren von Lärm

    Inhalte: Auswirkungen kurz- oder langfristigen Lärms auf die Gesundheit (z. B. im Maschinenraum, Ladepumpen oder Werkzeuge)

  3. Gehörschutz

    Inhalte: Arten von Gehörschutz; richtiges Anlegen

V. Umgang mit Gefahrstoffen an Bord eines Fahrzeugs

Zeitrahmen: ca. 3,5 Stunden

  1. Arten von Gefahrstoffen an Bord eines Fahrzeugs und bei der Bordarbeit

    Inhalte: Überblick über die Gefahrstoffe an Bord: Arbeiten mit, Lagern und Entsorgung von Farben/Lacken, Reinigungsmittel, Gefahrgut (als Ladegut)

  2. Gesundheitsgefahren beim Umgang mit Gefahrstoffen

    Inhalte: Wirkungen der Gefahrstoffe an Bord auf den menschlichen Körper

  3. Schutz gegen diese Gefahren

    Inhalte: Darstellung der möglichen Maßnahmen: Be- und Entlüftung, geeigneter Atemschutz, geeigneter Hautschutz, wie z. B. Schutzanzüge und Handschuhe

    Art der Vermittlung: praktische Verwendung der persönlichen Schutzausrüstung

VI. Grundlegende Maßnahmen der Ersten Hilfe

Zeitrahmen: mindestens 3 Stunden

Inhalte: Lebenserhaltende Maßnahmen; Wundversorgung; Maßnahmen bei Akuterkrankungen (z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall, Schock)

Art der Vermittlung: praktische Übungen (wie z. B. Herz-Lungen-Wiederbelebung oder Anlegen eines Verbandes)

Zu II.2: Standardredewendungen

Die Decksleute müssen in der Lage sein, die folgenden Sätze in englischer Sprache zu verwenden:

  1. There is a dangerous situation.
  2. The ship is on fire.
  3. The ship is aground.
  4. The ship has collided.
  5. The ship is flooding.
  6. Someone has fallen overboard.
  7. I need assistance.
  8. There is a medical emergency.

Stand: 07. Dezember 2021