Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt

Anlage 1 - Ausbildungsrahmenplan

(zu § 1 Absatz 2)

Der Ausbildungsrahmenplan beschreibt den inhaltlichen Ausbildungsumfang für die umfassende Qualifizierung zum Seelotsen. Die Inhalte sind handlungsorientiert beschrieben und in thematischen Modulen zusammengefasst.

Die berufliche Handlungsfähigkeit der Seelotsinnen und Seelotsen bedingt neben einer soliden Wissensbasis und kognitiven Fähigkeiten insbesondere das praktisch-anwendungsorientierte Handeln.

Die Ausbildungsziele werden im Rahmenplan als Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten beschrieben, ergänzend mit taxonomischen Verben nach BLOOM in ihrer Ausprägung eingestuft. Nur wenn ein taxonomisches Verb in der u. a. Spalte des jeweiligen Ausbildungsabschnitts verwendet wird, wird der jeweilige Inhalt auch vermittelt.

Der Einsatz taxonomischer Verben dient der Ordnung, sie gliedern sich nach logischen Kriterien und klassifizieren die Ausbildungsinhalte nach Lernzieltiefe in sechs Stufen.

Die folgende Aufzählung der Lernstufen gibt einen Überblick in die Ordnung taxonomischer Verben.

Stufe 1
Wissen

Taxonomische Verben im Ausbildungsrahmenplan: benennen

Synonym:
angeben, aufschreiben, aufzählen, aufzeichnen, ausführen, benennen, beschreiben, bezeichnen, darstellen, reproduzieren, vervollständigen, zeichnen, zeigen, wiedergeben

Stufe 2
Verstehen

Taxonomische Verben im Ausbildungsrahmenplan: beschreiben, einordnen

Synonym:
begründen, einordnen, ordnen, unterscheiden, vergleichen, wiedergeben, beschreiben

Stufe 3
Anwendung

Taxonomische Verben im Ausbildungsrahmenplan: interpretieren, ausführen

Synonym:
anwenden, aufstellen, ausführen, berechnen, bestimmen, interpretieren, unterscheiden, verdeutlichen

Stufe 4
Analyse

Taxonomische Verben im Ausbildungsrahmenplan: analysieren, klassifizieren

Synonym:
ableiten, analysieren, einkreisen, gegenüberstellen, gliedern, isolieren, klassifizieren, zerlegen, zuordnen

Stufe 5
Synthese

Taxonomische Verben im Ausbildungsrahmenplan: entwickeln, zusammenstellen

Synonym:
abfassen, aufbauen, entwerfen, entwickeln, gestalten, kombinieren, konstruieren, lösen, organisieren, zusammenstellen

Stufe 6
Beurteilung

Taxonomische Verben im Ausbildungsrahmenplan: bewerten, beurteilen, differenzieren, auswerten

Synonym:
auswerten, beurteilen, bewerten, differenzieren, entscheiden, qualifizieren, urteilen, vergleichen, vertreten, widerlegen, folgern, gewichten, vereinfachen

Im Folgenden bedeuten

LA 1: Lotsenausbildungsabschnitt 1;
LA 2: Lotsenausbildungsabschnitt 2;
LA 3: Lotsenausbildungsabschnitt 3.

Inhalte der theoretischen Ausbildung

1. Schifffahrtskunde und Manövrieren

Antriebskonzepte sowie Ruderarten und deren Anwendungsbereiche

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Die Vor- und Nachteile sowie Möglichkeiten des Einsatzes von unterschiedlichen Antriebskonzepten sowie Ruderarten---beschreibenbewerten

Schiffsdynamik

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Hydrodynamische Effekte sowie Einflüsse durch Wind und Strom unter Berücksichtigung unterschiedlicher Schiffstypen und Bauarten---beschreibenbeurteilen

Ankern

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Unterschiedliche Bauarten von Ankern, ihre Wirkweise und Strategien des Ankernsbenennen------
Praktischer Ablauf beim Ankern, Wahl des Ankers und Kettenlänge in Abhängigkeit von Ankergrund, Wassertiefe und äußeren Einflüssen sowie Kommunikationbenennenbeschreibenbeurteilen
Ankermanöver zur Positionierung sowie als Hilfsmittel zum Manövrieren------differenzieren

Leinen

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Manöverstationen, insbesondere Anordnung und Art der Winden, Klüsen und Poller sowie Bruchlast der verschiedenen Komponentenbeschreiben------
Konzepte der Leinenführung an Bordbeschreiben------
Beschaffenheit von Festmacherleinen und -drähtenbeschreiben------
Landseitige Einrichtungen zum Festmachen---beschreiben---
Auftretende Belastungen an Leinen, Pollern und Klüsen beim Festmachen und am festgemachten Schiff---beschreiben---

Maritime Automationssysteme

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Art und Weise der Erfassung von schiffs- sowie landseitigen Daten und deren Verarbeitung für ein sicheres und effizientes Verkehrs- und Schiffsbetriebsmanagement------beschreiben
Technische Weiterentwicklung in der maritimen Automation------benennen
Maritime Automationssysteme------interpretieren
Projekte aus der maritimen Forschung und Entwicklung------benennen

Technische Navigation

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Nautische Brückenausrüstung und Brückeneinrichtung, insbesondere Radar, ECDIS, GNSS, AIS und UKW, automatische Steueranlagen, deren Handhabung, Funktionsweise, Möglichkeiten und Grenzenbeschreibenbeurteilenbeurteilen
Nautische Brückenausrüstung und Brückeneinrichtung hinsichtlich ihrer Vollständigkeit, Funktionsfähigkeit und Ergonomiebeurteilenbeurteilenbeurteilen
Informationen von Radar, ECDIS, GNSS, AIS und UKWauswertenauswertenauswerten

Reiseplanung

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Nautische Reiseplanung nach internationalen Standardsentwickeln------

Schlepper und Schlepptechnik

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Antriebskonzepte von Hochsee-, Hafen- und Begleitschleppern sowie deren optimaler Einsatzbereich als Manövrierhilfe in der Seeschiffsassistenz---benennenanalysieren
Besonderheiten in der Verschleppung von Anhängen mit und ohne Antrieb---benennenbenennen
Anzahl und Leistung benötigter Seeschiffsassistenz sowie geeignete Schleppverbindungen---analysierenbeurteilen
Situationsgerechte Seeschiffsassistenz---analysierenbeurteilen
Eindeutige und klare Kommunikation---beurteilenbeurteilen
Manövrierfähigkeit von Schlepp- und Schubverbänden im engen Fahrwasser unter Berücksichtigung von Umwelteinflüssen---beurteilenbeurteilen

Theorie im Simulator

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Selbstständiges Führen von Wasserfahrzeugen aller Größen, Verdrängungen, Antriebsformen und Steuerelementen unter Berücksichtigung von Wind und Strombeurteilenbeurteilenbeurteilen
Komplexe Verkehrslagenauswertenauswertenauswerten
Hydrodynamische Effekte sowie Einflüsse durch Wind und Strom in der Manöverplanung---analysierenbeurteilen
Hydrodynamische Effekte sowie Einflüsse durch Wind und Strom während eines Reiseverlaufs---analysierenbeurteilen
Planung, Durchführung und Auswertung von Ankermanövern unter Berücksichtigung der Wahl des Ankers von Kettenanlagen in Abhängigkeit von Ankergrund, Wassertiefe und äußeren Einflüssen sowie Kommunikation---anwendenbeurteilen
Planung, Durchführung und Auwertung sicherer An- und Ablegemanöver mit Wasserfahrzeugen aller Größen, Verdrängungen, Antriebsformen und Steuerelementen unter Berücksichtigung von Wind und Strom---anwendenbeurteilen
Planung, Durchführung und Auswertung der Querung von Fahrwassern und des Durchfahrens von Stromschnitten mit Wasserfahrzeugen aller Größen, Verdrängungen, Antriebsformen und Steuerelementen unter Berücksichtigung von Wind und Strom---anwendenbeurteilen
Planung, Durchführung und Auswertung des Drehens, Traversierens, Aufstoppens und Haltens von Wasserfahrzeugen aller Größen, Verdrängungen, Antriebsformen und Steuerelementen unter Berücksichtigung von Wind und Strom---anwendenbeurteilen
Planung, Durchführung und Auswertung des Fahrens im Konvoi, Überholens und Begegnens mit Wasserfahrzeugen aller Größen, Verdrängungen, Antriebsformen und Steuerelementen unter Berücksichtigung von Wind und Strom---anwendenbeurteilen
Planung, Durchführung und Auswertung des Ansteuern und Haltens von vorgegebenen Positionen mit Wasserfahrzeugen aller Größen, Verdrängungen, Antriebsformen und Steuerelementen unter Berücksichtigung von Wind und Strom---anwendenbeurteilen
Planung, Durchführung und Auswertung des Ein- und Auslaufens aus Schleusen mit Wasserfahrzeugen aller Größen, Verdrängungen, Antriebsformen und Steuerelementen unter Berücksichtigung von Wind und Strom mit und ohne Schlepperassistenz---anwendenbeurteilen
Planung, Durchführung und Auswertung des Lotsenwechsels mit Wasserfahrzeugen aller Größen, Verdrängungen, Antriebsformen und Steuerelementen unter Berücksichtigung von Verkehrslage, Wetter-, Wind-, Strömungsbedingungen sowie schiffbaulichen Besonderheiten---anwendenbeurteilen

2. Notfallmanagement

Not- und Störfälle

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Schiffsseitige Notfallpläne im Falle von Grundberührungen, Kollision, Feuer etc.beschreiben------
Interne und externe Kommunikation in Not- und Störfällen im Simulator---unter Anleitung ausführenausführen
Strategien bei Not- und Störfällen im Simulator---beschreiben
ausführen
entwickeln
ausführen
Notfallpläne von Seiten der Behörden------beschreiben
Notfallpläne der Lotsenbrüderschaften------bestimmen
Aufgaben, Rechte und Pflichten der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes im Bereich Notfallmanagement einschließlich Systemkonzept maritime Verkehrssicherheit deutscher Küste------beschreiben
Vom Schiff und der Ladung ausgehende Gefahren für die Umwelt------beurteilen
Maßnahmen zur Minimierung von möglichem Schaden------beurteilen

Notfallpsychologie

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Elemente aus der Notfallpsychologie------einordnen
Physische wie psychische Belastbarkeit------einordnen
interpretieren
Verhalten von Kapitän und Besatzung in Not- und Störfällen------einordnen
interpretieren
Methoden der persönlichen psychischen Aufarbeitung eines Not- oder Störfalles------beschreiben
Methoden und Strategien zur Selbsteinschätzung und Entscheidungsfindung in Notfallsituationen------bestimmen
Veränderung der Wahrnehmung in Notfallsituationen------beschreiben

Dokumentation

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Relevante Daten bei Eintritt eines Not- oder Störfalles und Dokumentation des Vorfalls------zusammenstellen
Interne und externe Meldeverfahren------beschreiben
Not- und Störfälle------auswerten
Sicherer Umgang mit Presse und sozialen Medien------beurteilen
Berichte nach Not- und Störfällen------verfassen

3. Soziale Kompetenzen und Arbeitspsychologie

Arbeitskonzepte

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Konzepte und Modelle der Arbeitspsychologie------benennen
Konzepte und Modelle zu Denkprozessen, lösungsorientiertem Denken, vorausschauendem Handeln------benennen
Volitionale Prozesse------benennen

Persönlichkeitsbildung

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Fatique Management Strategien------bestimmen
Lifestyle Management Strategien------bestimmen
Aktuelle Erkenntnisse aus den Bereichen Ernährung, Bewegung------benennen
Konzepte und Strategien zu Resilienzerhöhung------benennen
Methoden zur Selbsteinschätzung, "Information overload" ("frozen Pilot"), Informationsmanagement------benennen
Konzepte und Strategien zu Zeit-/Stressmanagement------bestimmen
Konzepte und Strategien zu Fehlermanagement------bestimmen
Strategien zur Entscheidungsfindung------bestimmen

Soziologie

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Methoden und Strategien aus dem Bereich Konfliktmanagement------benennen
Kommunikationsmodelle------benennen
Konzepte zu Selbstbild/Fremdbild, Relevanz des persönlichen Erscheinungsbildes------bewerten
Umgangsformen, Umgang mit Anderen, interkulturelles Bewusstsein------bewerten
Konzepte zur sozialen und kooperativen Gruppenarbeit------beurteilen
Führungskompetenz und Führungsstile------bestimmen
Rollenverteilung im Arbeitsumfeld------einordnen
interpretieren

4. Recht

Bundesgesetze

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Die für das Seelotswesen relevanten Artikel des Grundgesetzes------auswerten
Gesetze über das Seelotswesen------auswerten
Bundeswasserstraßengesetz------analysieren
Seeaufgabengesetz------analysieren
Seeunfalluntersuchungsgesetz------analysieren

Verordnungen

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Seelotsenausbildungsverordnung------auswerten
Verordnung über die Seelotsreviere und ihre Grenzen------auswerten
Verordnung über die Verwaltung und Ordnung des Seelotsreviers------auswerten
Verordnung über die seeärztliche Untersuchung der Seelotsen------beschreiben
Verordnung über die Tarifordnung für die Seelotsreviere------beschreiben
Verordnung über das Anlaufen der inneren Gewässer der Bundesrepublik Deutschland aus Seengebieten seewärts der Grenze des deutschen Küstenmeeres und das Auslaufen------beschreiben
Revierspezifische Verwaltungsanordnungen, Verordnungen, Ordnungen, Vereinbarungen für Verkehrszentralen, Häfen, Schleusenanlagen etc.------beschreiben
Revierspezifische bilaterale Verträge------beschreiben

Für das Seelotswesen relevante Bereiche weiterer Bundesgesetze und Verordnungen

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Binnenschifffahrtsaufgabengesetz------benennen
Verordnung über das Seelotswesen außerhalb der Reviere------benennen
Verordnung über die Sicherung der Seefahrt------benennen
Verordnung über die Schutz- und Sicherheitshäfen, die Häfen der Deutschen Marine und der Bundespolizei der Bundesrepublik Deutschland an Seeschifffahrtsstraßen------benennen
Zollverordnung------benennen
Verwaltungsvollstreckungsgesetz------benennen

Seeverkehrsrecht

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Kollisionsverhütungsregeln------anwenden
Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung mit Bekanntmachungen------auswerten
Schifffahrtsordnung-Emsmündung------auswerten
Revierspezifische Hafenverkehrsordnung------anwenden
Bekanntmachungen für Seefahrer------anwenden

Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Aufbauorganisation der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und deren Aufgaben, Zuständigkeiten und rechtliche Grundlagen------beschreiben

5. Selbstverwaltung

Bundeslotsenkammer

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Selbstverwaltung der Bundeslotsenkammer, insbesondere der Rechtsnatur, ihrer Aufgaben und Organisation sowie rechtliche Grundlagen------beschreiben

Lotsenbrüderschaft

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Selbstverwaltung der Lotsenbrüderschaft, insbesondere der Rechtsnatur, ihrer Aufgaben und Organisation sowie rechtliche Grundlagen------beschreiben
Die Bestimmungen des inneren Dienstbetriebes------analysieren
Statuten der Lotsenbrüderschaft------analysieren

Internationale Lotsenvereinigungen

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Struktur und Aufgaben der EMPA und IMPA------benennen

Lotsbetriebsverein

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Struktur, Aufbau, Verantwortlichkeiten sowie rechtliche Grundlage des Lotsbetriebsvereins------benennen

6. Revierkunde

Alle Reviere

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Wesentliche Merkmale aller deutschen Seelotsrevierebenennenbenennen---
Topographie, Hydromorphologie, Hydrographie und Einrichtungen zur Maritimen Verkehrssicherung der angrenzenden Reviere und Seegebiete------benennen

Eigenes Revier

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Topographie, Hydromorphologie, Hydrographie, sowie schwimmende und feste Seezeichen und Einrichtungen zur Maritimen Verkehrssicherung, insbesondere: Kurse und Distanzen, Fahrwasser, Reeden, Sperrgebiete, Verkehrstrennungsgebiete, Wassertiefen, Gezeiten, Strömungen, Bezugshorizonte, Häfen, Schleusen, Liegeplätze des jeweiligen Seelotsreviers------analysieren
zusammenstellen
bewerten

Kommunikation

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern und Beteiligten der Maritimen Verkehrssicherung------bestimmen
Kommunikation mit Diensten wie Festmachern und Schleppern------bestimmen

7. Lotsdienst

Aufgaben, Rechte und Pflichten

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Rechte und Pflichten eines Lotsen im Kontext der Beratung------beurteilen
Vollständige Vorbereitung und Planung einer Reise unter Berücksichtigung von Wetter, Verkehr, Tide, Tidefahrplan------beurteilen
Master/Pilot Information Exchange MPEX------bewerten
Intensität der Beratung des Brückenteams------analysieren
Strategien des Lotsenwechsels unter Berücksichtigung von Verkehrslage, Wetter-, Wind-, Strömungsbedingungen, schiffbauliche Besonderheiten------beurteilen
Konzept der Landradarberatung nach standardisierter Syntax (ISSUS) "Hamburger Modell" sowie der Verwaltungsanordnungen über die Benutzung der Radaranlagen der jeweiligen Verkehrszentralen------beschreiben
Aufgaben und Ablauf des Wachdienstes auf festen oder schwimmenden Lotseinrichtungen------beschreiben
Aufgaben, Rechte und Pflichten aus der administrativen Lotstätigkeit------beschreiben

8. Maritimer Umweltschutz

Internationale Vorschriften

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
MARPOL Anlagen I - IV inkl. Special Areas und PSSA------benennen
Ballast Water Management Convention und BWMS Code------benennen
Emission Control Areas CO2, SOx, NOx------benennen
IMDG Code, International Code for the Construction and Equipment of Ships carrying Dangerous Chemicals in Bulk IBC, International Code of the Construction and Equipment of Ships carrying Liquefied Gases in Bulk IGC, International Code of Ships using gases or other low-flashpoint fuels IGF, International Code for the safe carriage of packaged irradiated nucleas fuel, plutonium and high-level radioactive wastes on board ships INF Code------benennen
Alternative Antriebskonzepte und Energieträger (LNG, Methanol, Brennstoffzellen, Batterien etc.)------benennen
Kollisionsverhütungsregeln im Kontext des maritimen Umweltschutzes------beschreiben

Nationale Vorschriften

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Seeaufgabengesetz, Seeschifffahrtsstraßenordnung, Schifffahrtsordnung-Ems, revierspezifische Hafenverkehrs- und Hafenbenutzungsordnung im Kontext des maritimen Umweltschutzes------beschreiben

9. Ausbildungsfahrten und praktischer Lotsdienst

Sicherheit

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Sicheres Verhalten im Hafengebiet und an Bordanwendenanwendenanwenden
Zugänge zu einem Wasserfahrzeug hinsichtlich Sicherheit und korrekter Ausbringungbeurteilenbeurteilenbeurteilen
Aufmerksames, sicheres Bewegen sowie sichere Orientierung an Bordanwendenanwendenanwenden
Positive und gezielte Ansprache der Besatzung, umgehendes Austauschen essentieller Informationenanwendenanwendenanwenden

Analysieren und Einrichten des Arbeitsplatzes

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Nautische Brückenausrüstung und Brückeneinrichtung hinsichtlich ihrer Vollständigkeit, Funktionsfähigkeit und Ergonomiebeurteilenbeurteilenbeurteilen
Radar, ECDIS, GNSS, AIS und UKW, automatische Steueranlagenbeurteilenbeurteilenbeurteilen
Informationen von Radar, ECDIS, GNSS, AIS und UKWauswertenauswertenauswerten
Einsatz und Gebrauch der revierspezifischen PPU------beurteilen
Verhalten von Kapitän und Besatzungeinordneneinordneneinordnen
interpretieren
Rollenverteilung im Arbeitsumfeldeinordneneinordneneinordnen
interpretieren
Handhabung und Einsatz der nautischen Brückenausrüstung und Brückeneinrichtungausführenbeurteilenbeurteilen
Manövriereigenschaften des Schiffes unter Berücksichtigung der vorhandenen Manövriereinrichtungen---beurteilenbeurteilen
Notwendigkeit externer Unterstützung wie z. B. Schlepper, Festmacherboote, Leinenverbindungen---analysierenbeurteilen

Reiseplanung und Reiseverlauf

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Meteorologische und hydrologische Einflüsse sowie deren Veränderungenanalysierenanalysierenbeurteilen
Nautische Reiseplanung nach internationalen Standardsentwickeln------
Reiseverlauf und Manöver hinsichtlich möglicher Gefahreneinordnenanalysierenbeurteilen
Aktuelle Position, Geschwindigkeit und Drehrate eines Fahrzeugsbewertenbewertenbewerten
Direkte und indirekte Einflüsse auf den Reiseverlauf in der Umgebung des Schiffeseinordnenanalysierenbeurteilen
Schifffahrtszeichen sowie deren Bedeutungbestimmenbestimmenbestimmen
Wasserfahrzeuge hinsichtlich ihrer Silhouetteklassifizierenklassifizierenklassifizieren
Verkehrslageanalysierenanalysierenbeurteilen
Führen eines Fahrzeugs im freien Seeraum und im engen Fahrwasser auf einer vorgesehenen Route innerhalb sicherer Toleranzen und sicherer Geschwindigkeitbeurteilenbeurteilenbeurteilen
Vorbereitung einer Reise im Hinblick auf lotsspezifische Aspekte wie Wetter, Verkehr, Tide, Tidefahrplan, Bekanntmachungen für Seefahrer, Schifffahrtspolizeiliche Genehmigung, Schifffahrtspolizeiliche Maßnahmen, Schifffahrtspolizeiliche Verfügungen------auswerten
Vorbereitung einer Lotsberatung im Hinblick auf Antriebskonzept, Ruderanlage, Tiefgang und Beladungszustand des zu lotsenden Schiffes------auswerten
Relevante Informationen zum Revier wie z. B. Informationen zu Liegeplatz, Hafenbetreiber, Anforderungen an Festmachereinrichtungen, Vertäuanforderungen------zusammenstellen

Charakteristika des Reviers

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Topographie, Umweltbedingungen, Verkehrsstruktur aller deutschen Seelotsrevierebenennenbenennen---
Topographie, Hydromorphologie, Hydrographie und Einrichtungen zur Maritimen Verkehrssicherung der angrenzenden Reviere und Seegebiete------beschreiben
Topographie, Hydromorphologie, Hydrographie, sowie schwimmende und feste Schifffahrtszeichen und Einrichtungen zur Maritimen Verkehrssicherung, insbesondere: Kurse und Distanzen, Fahrwasser, Reeden, Sperrgebiete, Verkehrstrennungsgebiete, Wassertiefen, Gezeiten, Strömungen, Bezugshorizonte, Häfen, Schleusen, Liegeplätze des jeweiligen Seelotsreviers------analysieren
zusammenstellen
bewerten

Kommunikation

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Interne Kommunikation mit der Brückenbesatzungausführenanalysierenbeurteilen
Externe Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern und Beteiligten der Maritimen Verkehrssicherungunter Anleitung ausführenunter Anleitung ausführenbeurteilen
Externe Kommunikation mit Diensten wie Festmachern und Schleppern---unter Anleitung ausführenbeurteilen
Interne und externe Kommunikation in Not- und Störfällen---unter Anleitung ausführenbeurteilen

Manövrieren

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Sichere Leinenführung, Vertäuen, Festmachen von Schleppern, Ankern unter Beachtung der schiffsspezifischen Anordnung der Manöverstationbeschreiben------
Planen, Durchführen und Auswerten folgender Situationen:
Ansteuern und Halten von vorgegebenen Wartepositionen, Liegestellen und Lotsenversetzpositionen, Queren und Durchfahren von Stromschnitten, Drehen, Traversieren, Halten und Aufstoppen im/ohne Strom, Fahren im Konvoi, Überholen und Begegnen mit Wasserfahrzeugen aller Größen, Verdrängungen, Antriebsformen und Steuerelementen unter Berücksichtigung von Wind und Strom
---anwendenbeurteilen
Planen, Durchführen und Auswerten folgender Situationen:
An- und Ablegen unter Berücksichtigung der Leinen als mögliche Manövrierhilfe, Ankern zur Positionierung und als Manövrierhilfe, Ein- und Auslaufen in/aus Schleusen mit Wasserfahrzeugen aller Größen, Verdrängungen, Antriebsformen und Steuerelementen unter Berücksichtigung von Wind und Strom
---unter Anleitung anwendenbeurteilen
Antriebskonzepte von Hochsee-, Hafen- und Begleitschleppern---bestimmenbeurteilen
Optimalen Einsatzbereich von Schleppern als Manövrierhilfe in der Seeschiffsassistenz---bestimmenbeurteilen
Besonderheiten in der Verschleppung von Anhängen mit und ohne Antrieb---bestimmenbeurteilen
Hydrodynamische Effekte---bestimmenbeurteilen

Lotsenwechsel

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Master/Pilot Information Exchange MPEX unter Berücksichtigung von kulturellen und sprachlichen Besonderheiten---anwendenbeurteilen
Pilot/Pilot Information Exchange---anwendenbeurteilen
Sicherheitsaspekte beim Versetzen und Ausholen der Bordlotsenbeschreibenanwendenbeurteilen
Durchführung des Lotsenwechsels unter Berücksichtigung von Verkehrslage, Wetter-, Wind-, Strömungsbedingungen und schiffbaulichen Besonderheiten------beurteilen

Lotsdienst

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Lotsdienst des Reviers:
Lotsberatung an Bord, Landradarberatung nach standardisierter Syntax (ISSUS) "Hamburger Modell", Wachdienst auf festen oder schwimmenden Lotseinrichtungen, Einsatzleitung, Telefonist/in bzw. Betriebsassistent/in und Distanzlotsung
------beurteilen

Selbstverwaltung

Zu vermittelnde Kenntnisse, Fähigkeiten und FertigkeitenLA 1LA 2LA 3
Führen der Bört- und Schiffslisten------beurteilen
Lotsgeld und Lotsabgabe auf Grundlage der Lotstarifverordnung------bestimmen

Stand: 25. Februar 2023